Und schon wieder sind wir mitten drin in einem sportlichen Höhepunkt: der Schacholympiade in Norwegen. Wir fiebern mit den deutschen Mannschaften und drücken fest die Daumen. Mal sehen, wofür es am Ende reichen wird.
Auf jeden Fall reichte das Geld des Deutschen Schachbundes noch für die Beschickung der Schacholympiade. Denn weiterhin ist nichts geklärt. Immer noch stehen sich die Beschlüsse des Bundestages und des Bundesinnenministeriums unversöhnlich gegenüber und der DSB mitten dazwischen. Das macht die Arbeit des Verbandes nicht leichter. Natürlich sind sie alle dafür Schach als Sport weiter zu fördern, bekennen sich auch alle dazu. So auch die Mitglieder des Sportausschusses des Bundestages, um dann doch gegen die Förderung von Schach als Sport zu stimmen. Ihnen sind halt die Hände gebunden. Sie würden ja gerne, aber just gerade von anderer Seite, genannt wird hier auch immer wieder der Deutsche Olympische Sportbund, wird die positive Zustimmung verhindert. Bei Nachfragen bei diesen Stellen, wird dies natürlich brüsk zurückgewiesen, natürlich seien auch sie für die Förderung, aber die anderen ziehen ja nicht mit. Für Menschen, die sich gern mit Politik und Politikern auseinandersetzen, ein wunderbares Studienobjekt. Ansonsten eine nur schwer zu verdauende Kost. Spielball anderer zu sein, ist kein schönes Gefühl.
Fehlt eigentlich nur noch das Kapitel Bestechung, Betrug und Co. Das erlebt man in allen Facetten auf internationaler Ebene. Die Schacholympiade ist ja auch die Zeit der Wahlen im Weltschachbund. Zwar geht es nicht um so große Summen wie bei der Formal 1 im Motorsport, in der man sich ja sogar mit 75 Millionen Euro von Bestechungsvorwürfen freikaufen kann, doch mit sauberen Mitteln findet der Wahlkampf zwischen dem derzeitigen FIDE-Präsidenten, der ab und an gern auch mal mit Marsmenschen Schach spielt, und dem früheren Weltmeister Kasparow auch nicht statt. Auch das ein schönes Beispiel von Politik zum Analysieren.
Wenden wir uns also wieder dem Angenehmen zu. Schach! Bernd Rosen setzt die Präsentation der Deutschen Jugendmeister fort, indem er ihre Partien zeigt und analysiert. Die zweite Jahreshälfte wird bestimmt von den internationalen Wettbewerben im Jugendbereich und so stimmen sich unsere Nachwuchsspieler auf WM und EM ein. Einige von ihnen durften schon bei der Europameisterschaft für Mannschaften U18 ran. Und ganz aktuell kommen gute Nachrichten von der EU-Meisterschaft in Österreich, wo zwei Silbermedaillen gewonnen werden konnten.
Ansonsten genießen hoffentlich alle ihre Ferien mit oder ohne Schach. Im Innenministerium sollen sie das auch machen, darum verzögert sich die dortige Entscheidungsfindung weiter. Hoffen wir für uns, sie kommen alle gut erholt zurück an ihre Schreibtische am besten ebenfalls mit vielen schönen Schacherlebnissen!
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern viel Spaß und Freude an und mit dieser neuen Ausgabe JugendSchach.
Ihr / Euer Jörg Schulz
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