Bei ChessBase fand sich dieser Tage ein Interview mit dem FIDE Präsidenten Arkady Dvorkovich. Dort meinte er, man müsse Schach mehr in die Öffentlichkeit bringen und wichtige Veranstaltungen wie Kandidatenturniere, Weltmeisterschaften mit einem umfänglichen Rahmenprogramm versehen, um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen.
Man könnte meinen, er war inkognito in Berlin am ersten Märzwochenende bei der Austragung der zentralen Runden der Frauenschachbundesliga und der Schachbundesliga gewesen. Denn genau so spielte es sich dort ab.
Auf der einen Seite das absolute Spitzenschach in den Ligen, auf der anderen Seite ein umfängliches Rahmenprogramm für die Zuschauer, für die Interessierten, für Jung und Alt, für Vereinsvertreter, eben für alle!
Rund 1.800 Zuschauer kamen an den drei Spieltagen in das Hotel Maritim. Das waren zahlende Zuschauer, die unbedingt hautnah die Weltelite des Schachs sehen wollten, Das waren aber auch sehr viele Zuschauer, die zugleich Teilnehmer von den Rahmenturnieren waren. So spielten knapp 300 Spielerinnen und Spieler das zweite Emanuel Lasker Blitzturnier mit, rund 200 Kinder, Jugendliche im Alter von 6 bis 25 das Jugendschnellschachturnier, rund 50 das d-fine-Hochschulturnier. Oder sie nahmen teil an der zentralen Austragung der Berliner Feierabendliga, an den zentralen Schlussrunden der Jugendbundesliga Nord/Ost. Oder sie waren Teilnehmer an der dritten Bundesvereinskonferenz von DSB und DSJ, beziehungsweise Zuhörer beim Vortrag über seine WM-Partien von GM Dr. Robert Hübner, der zudem auch noch eine Simultanvorstellung gab.
Am Samstag war im Hotel so viel los, dass man Mühe hatte den Überblick zu behalten. Und all die Teilnehmer dieser Rahmenveranstaltungen waren natürlich auch Zuschauer der Bundesligen, begeisterten sich am Spitzenschach, wobei man sich der Weltelite hautnah nähern konnte. Unzählige Selfies wurden geschossen, unzählige Autogramme gesammelt. Nebenbei konnte man sich auch die Schachpartien der Stars erklären lassen, das taten die GMs Robert Rabiega, Jan Gustafsson und Sebastian Siebrecht.
Der FIDE-Präsident hat recht, genau so muss man Schach präsentieren. Dann ist Schach keine Randsportart mehr, sondern kann auch zu einem Zuschauermagnet werden.
Nur wir brauchen mehr von solchen Schachevents in Deutschland und überall auf der Welt, wenn wir Schach mehr in den Mittelpunkt stellen wollen. Wo sind die anderen? Wer traut sich?
Die Leser von JugendSchach trauen sich zumindest schon mal an Schach heran und wollen besser werden und mehr über Schach erfahren. Dazu bietet diese neue Ausgabe wieder reichlich Material. Viel Spaß damit wünscht wie immer
Ihr / Euer
Jörg Schulz
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