JugendSchach Ausgabe 01/2017

Frohe Weihnachten und einen guten Start in ein erfolgreiches neues Jahr 2017 wünschen wir allen JugendSchach-LeserINNEn und SchachfreundINNen! Wieder pünktlich zum Fest erscheint JugendSchach 1/2017 und wird es unter den ein oder anderen Weihnachtsbaum schaffen.
Wir wünschen wie immer viel Freude und Lernerfolg mit der neuen Ausgabe und freuen uns auf ein weiteres Jahr JugendSchach und JugendSchachVerlag!

Euer/Ihr JugendSchachVerlag

Da habe ich ja noch mal Glück gehabt, so wie ich mich vorab zum Ausgang des Weltmeisterschaftskampfes festgelegt hatte: ich hatte auf Magnus Carlsen getippt und auf seinen Sieg gesetzt. Zwischendurch musste ich ganz schon schwitzen, vor allem nachdem er zurücklag.
Aber was für ein Kampf, was für ein Duell, was für ein großartiges Sportereignis!
Wer sagt da noch, Schach ist kein Sport?
Jeder der vielen Millionen „Zuschauer“ konnte miterleben, welch eine Kraftanstrengung dieses Duell für beide Kontrahenten war. Bis auf die 12. Partie ausgekämpfte, stundenlange Höchstleistungen mit voller Konzentration. Am nächsten Tag das gleiche nochmal, dann nur ein Tag Pause, und so weiter, und so weiter. Zum einen eine hohe körperliche Belastung. Aber vor allem eine enorme psychologische Belastung. Man muss vor der nächsten Partie die gerade gespielte aus dem Kopf bekommen. Eben noch den Gewinn ausgelassen. Das lässt einen zweifeln an den eigenen Fähigkeiten und verführt eventuell zu falschen Aktionen in den Folgepartien, wie gesehen beim gewaltsamen Gewinnversuch von Carlsen, der zur Niederlage führte. Sagte da der Kopf von Karjakin schon, der WM-Kampf ist gewonnen? Wie stellt man sich auf die Situation ein? Wie reagiert der Weltmeister auf die für ihn neue Situation in einem Duell zurückzuliegen? Dieser WM-Kampf sorgte für Spannung pur.
Wer sagt eigentlich noch, Schach interessiert die Medien nicht?
Gut diese Menschen gibt es noch, die meinen, Schach müsste in den Medien die Bedeutung vom Fußball haben. Aber lassen wir die mal zur Seite. Dieser WM-Kampf war ein Medienereignis, in den Onlinemedien, in den Printmedien und auch im Fernsehen. Die Spannung des Duells und eben vor allem auch die Zugkraft des Weltmeisters elektrisierten die Medien in einem Maße, wie man sie nur aus den Schachduellen zu Zeiten des kalten Krieges kannte. Und diesmal standen wirklich nur das Schach im Mittelpunkt, nicht die Politik hinter den Kulissen, der Einsatz eines Hypnotiseurs, oder irgendwelche Toilettenaffären. Nein, es ging um Schach! Einzig nur um Schach. Und viele Medien nahmen den WM-Kampf zum Anlass sich mit Schach in Deutschland zu beschäftigen, mit dem Vereinsschach, mit Kinder- und Jugendschach und natürlich Schulschach. Die Schachcommunity interessierte die Medien. Das zeigte sich vor allem auch beim Finale mit den Schnellschach- und möglichen Blitzpartien. In vielen Vereinen gab es Public Viewing und Medien berichteten direkt aus den Vereinen mit Liveschaltungen in ihre Sendungen. So geschehen zum Beispiel in Berlin bei den Schachfreunden Berlin. Die Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ hatte eingeladen zum öffentlichen Miterleben der entscheidenden Finalpartien, kommentiert von Titelträgern des Vereins, und N24, RBB und inforadio rbb live vom Geschehen im Verein.
Es zeigte sich wieder einmal, wenn Schach etwas zu bieten hat, wird es wahrgenommen und in den Mittelpunkt gestellt! Das sollten wir nicht vergessen, wenn die nächsten „Großveranstaltungen“ geplant werden.

In diesem Sinne freuen wir uns auf die schachlichen Highlights in 2017!

Viel Spaß weiterhin mit diesem wundervollen Schachspiel, Schachsport!

Ihr / Euer Jörg Schulz

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