JugendSchach Ausgabe 11/2021

Neben den Deutschen Meisterschaften konnte die Deutsche Schachjugend auch wieder ihr umfangreiches Ausbildungsprogramm mit der DSJ-Akademie und den verschiedenen Kongressen durchführen.

Im September fand der Mädchen- und Frauenkongress statt, zu dem es im DSJ-Forum im hinteren Teil dieser Ausgabe einiges zu lesen gibt. Es gibt viele Initiativen im Mädchen- und Frauenschach bei uns und in den benachbarten Ländern, doch es bleibt ebenso viel auch noch zu tun, vor allem im zwischenmenschlichen Umgang der Geschlechter miteinander.

Die FIDE hat das kommende Jahr 2022 zum Jahr der Frauen im Schach ausgerufen und zeitgleich einen Sponsor präsentiert, der nur für das Frauenschach zahlt. An sich eine sehr gute Initiative, aber leider brachte diese Idee nur Spott und Häme der FIDE in den internationalen Medien ein, und bei den meisten Frauen viel Kritik. Was war geschehen?
Der Sponsor „Establishment Labs“ aus der Gesundheitsbranche hat als Geschäftsfeld nicht nur Brusttransplantationen bei an Krebs erkrankten Frauen, vor allem bieten sie sehr viel umfangreicher Brusttransplantationen für Frauen an, die mit ihrer Außenwirkung nicht zufrieden sind und nachbessern wollen. Das brachte viele Frauen auf die Palme, weil es wieder einmal nur das Äußere betont und nicht die Leistungen der Frauen in den Vordergrund rückt.
Und da sind wir dann wieder bei dem Themenfeld menschlicher Umgang miteinander, Respekt voreinander.
Die FIDE hat den Kampf der Frauen um Anerkennung und Gleichberechtigung mit diesem Sponsor nicht unterstützt. Freuen tun sich nur diejenigen, die sagen „Geld stinkt nicht“, mir doch egal, wer mein Preisgeld zahlt, Hauptsache es wird bezahlt.

Aufhorchen lässt leider auch ein Artikel vom 10.10. in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung über sexuelle Übergriffe im Schach. Für Leute, die sich intensiver mit sexueller Gewalt im Sport, im Schach beschäftigen, sind das keine überraschend neuen Erkenntnisse. Für die meisten in der Schachfamilie und in den Funktionskreisen jedoch kommen diese Beispiele sehr überraschend, denn allzu gerne wird ja so getan, als ob so etwas im Schach nicht vorkommt, das gibt es nur im übrigen Sport. Weit gefehlt! Es ist vielmehr erschreckend, wie viele neue Fälle ans Licht der Öffentlichkeit kommen auch im Schach! Ein deshalb wichtiger Artikel in der FAS von Stefan Löffler.

Wie bekomme ich jetzt den Dreh zur aktuellen Ausgabe von JugendSchach hin? Gar nicht, zumindest versuche ich es nicht.

Ich freue mich einfach, dass es wieder eine Ausgabe mit interessanten Artikeln und guten Lehrinhalten geworden ist.

In diesem Sinne wünsche ich allen viel Spaß beim Schach und mit JugendSchach und bleibt gesund!

Ihr / Euer

Jörg Schulz

 

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Beiträge zur Schachdidaktik 176: Schachdidaktische Modelle 39 – Das Match Staunton gegen Jänisch, London 1851
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Titelbild freundlicherweise zur Verfügung gestellt von JugendSchach-Leser Christian Höfinger aus Wien. Seine „Norwegischen Waldkatzen“ Kuso und Mira fressen als Eröffnungsvariante am liebsten das Pferd. 😉