JugendSchach Ausgabe 06/2024

Liebe Leserschaft,

gerade bin ich zurück von der Deutschen Schulschachmeisterschaft für Grundschulen in Willingen. Es war wie immer ein herausragendes Erlebnis diesen jungen Kindern bis einschließlich vierter Klasse beim Spielen zuzuschauen und ihnen dabei zu helfen.
Diese Freude und Begeisterung beim Spiel. Und diese Ehrlichkeit und dieses natürliche Fairplay im Spiel, das ihnen dann nach und nach von ehrgeizigen Erwachsenen abgewöhnt wird. Die Kinder wollen nicht durch Schiedsrichterentscheidungen oder Unzulänglichkeiten gewinnen, sondern durch ihre Leistung auf dem Brett.
Ein Beispiel: In einer Partie droht dem einem Spieler der Verlust der Partie durch wiederholte Fehler bei der Durchführung seiner Züge. Der Schiedsrichter muss nun androhen, dass beim nächsten falschen Zug die Partie verloren ist. Das möchte der Gegner aber nicht und meint, er möchte, dass
weitergespielt werden soll. Eben eine Entscheidung durch schachliche Leistungen am Brett und nicht durch Eingriffe von außen. Wunderbar!
Und warum nur versuchen die Erwachsenen den Kindern dieses faire Verhalten abzugewöhnen und ihnen stattdessen beizubringen, dass Gewinnen um jeden Preis der richtige Weg sein soll?

Und die Freude am Schach hängt nicht unbedingt am Ergebnis. Wir bekamen eine euphorische Dankesmail zugeschickt, in der sich der Betreuer für die tolle Meisterschaft bedankt und schrieb, dass seine Kinder total begeistert waren und unbedingt wieder zur Deutschen fahren möchten. Im Wissen,
dass sie dann aber besser werden müssen, denn bei dieser Auflage fanden sie sich am Tabellenende wieder. Um diese Begeisterung zu erzeugen, bedarf es aber auch guter Ausrichtungen, die in diesem Jahr bei allen Schulschachmeisterschaften gegeben waren.

Im Schulschach schlummert ein riesiges Potential an schachbegeisterten Kindern und Jugendlichen. Wir Vereinsvertreter müssten die Kinder eigentlich nur noch einsammeln. Doch genau da fehlt es. Viele Schulschachkinder bekommen kein Vereinsangebot, fi nden keinen Verein in ihrer Nähe. Von alleine kommen die wenigsten. Da müssen die Vereine schon aktiv Angebote machen.

Im DSJ-Forum in diesem Heft gibt es zwei Interviews zum Thema Freiwilligendienste im Schach. Das Freiwillige Soziale Jahr und der Bundesfreiwilligendienst bieten den Vereinen eine tolle Chance ihre Arbeit besser aufzustellen und Angebote für Kinder aufzubauen. Es gibt leider noch viel zu wenige Vereine in Schachdeutschland, die diese Chance nutzen. Vielen ist das „Risiko“ zu groß. Dabei werden die Chancen für den Verein außer Acht gelassen. Es überwiegt leider bei vielen Menschen die Sichtweise, immer erst die Risiken anstatt an erster Stelle die Chancen zu sehen. Genau umgekehrt ist es richtig. Das gilt auch für die Schachpartie.

In diesem Sinne, wünsche ich den Leserinnen und Lesern weiterhin viel Spaß am und mit Schach und auch viel Erfolg!

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Ihr / Euer Jörg Schulz

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Aktuelles

Deutsche Schulschachmeisterschaften 2024

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 33 – Der Angriff gegen den unrochierten König – Das Cochrane-Gambit
Eröffnungsecke: Fischers Waffe 6.Lc4 gegen Najdorf
Taktik Matt / Vorteil in 1 Zug
Taktik Matt / Vorteil in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler Matt in 4 / Vorteil in 3 Zügen
Kombiecke: Kombis von der Hessischen Jugendmeisterschaft
Beiträge zur Schachdidaktik 203: Schachdidaktische Modelle 66 – Lasker gegen Bird, Liverpool 1890
Schachtaktik Mix 06/2024
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