JugendSchach Ausgabe 05/2024

Die Deutsche Schachjugend hat sich in den zurückliegenden Jahren sehr viele Gedanken gemacht, wie sie stärker die Zielgruppe Mädchen für Schach interessieren, gewinnen und halten kann. Viele Projekte sind von der deutschen sportjugend unterstützt worden und so kam es, dass die dsj bei der Deutschen Schachjugend angefragt hatte, ob wir nicht über unsere Erfahrungen und Lehren einen Fachbeitrag für die Fachzeitschrift der deutschen sportjugend schreiben könnten.
Natürlich haben wir das Angebot angenommen und so kam es zu meinem Artikel über Mädchenschach: https://rdcu.be/dDJ8G

In dem Artikel habe ich die Entwicklung des Mädchenschachs skizziert und die Überlegungen dargelegt, die innerhalb der DSJ angestellt wurden um mehr Mädchen zu gewinnen. Vor allem haben wir uns auf die Interessenslage, die Wünsche von Mädchen eingelassen und dafür gezielte Projekte entwickelt wie die Mädchencamps, die Betreuerinnenausbildung und vieles mehr.

Da passt gut hinein, was kürzlich im Newsletter von Walter Rädler stand. Da hatte Eddy Bruns geschrieben: „In den letzten Wochen vor den Osterferien haben einige Mädchen aus der AG ihre Unzufriedenheit darüber geäußert, dass ich in den Erklär- und Lernvideos, die ich erstellt habe und über die schuleigenen Kanäle verbreite (Schulhomepage, Instagram, Facebook, YouTube und so weiter), ausschließlich männliche Protagonisten, Figuren und Stimmen verwende. Nie wird von einem Mädchen oder einer Frau etwas erklärt.“

Das ist ein wichtiger Punkt, der auch in dem Artikel eine Rolle spielt. Schach ist immer noch zu männlich und wir tun zu wenig um das zu ändern. Silke Schwartau aus Hamburg hatte mit ihrem ersten Lehrheft nur für Mädchen einen Anfang gemacht, dies zu ändern. Rochade Kids ist jetzt nachgefolgt mit einem eigenen Mädchenlehrheft. Doch da ist noch viel zu tun. Wir benötigen mehr Lehrbeispiele aus Mädchen- und Frauenpartien, auch Taktikaufgabe, Lehrpartien.

Etwas erschrocken war ich über erste Reaktionen zum genannten Artikel, die mir zeigten, dass das Thema emotional stark beladen ist und die Leser anscheinend sehr interpretierbar lesen. So wurde mir zeitgleich vorgeworfen, ich würde mich über das Separieren von Mädchen auf allen Ebenen aussprechen und zugleich würde ich mich gegen reine Mädchenmeisterschaften aussprechen. Das irritiert, denn keines von beiden ist richtig und steht auch nicht in dem Artikel.

Der Anteil von Mädchen im Kinder- und Jugendbereich steigt langsam aber stetig. Und trotzdem ist es noch ein weiter Weg um von Gleichberechtigung und gleichen Chancen von Mädchen und Jungen im Schach sprechen zu können. Zu lange war der Schachsport auf einer Seite blind und so hat sich dieses Denken verfestigt in zu vielen Köpfen von Entscheidern.

In diesem Sinne, wünsche ich den Leserinnen und Lesern weiterhin gemeinsam viel Spaß am und mit Schach!

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Ihr / Euer Jörg Schulz

Schachzeitung JugendSchach 05/2024 kaufen

Sie können diese Ausgabe auch als ePaper digital lesen

Schach spielen!

Aktuelles

Familienschachverein steigt in die 1. Bundesliga Frauen auf
Qualitätssiegel erstmals in Gold verliehen
Deutsche Schulschachmeisterschaften gestartet

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 32 – Der Angriff gegen den unrochierten König – Einschlag als Teil der Eröffnungstheorie
Eröffnungsecke: Typische Momente in der Caro Kann Vorstoßvariante mit 4.h4
Taktik Matt / Vorteil in 1 Zug
Taktik Matt / Vorteil in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler – Matt in3 / Vorteil in 3+ Zügen
Kombiecke: Kombinationen vom Staufer Open 2024
Beiträge zur Schachdidaktik 202 – Schachdidaktische Modelle 65 – Laskers Läuferpaar
Schachtaktik Mix 05/2024
Lösungen

Turnierkalender

JugendSchach

DSJ-Forum

Ausbildung – Patente bei der DEM
Auszeichnung – Spieler, Spielerin des Jahres
Ausbildung – DSJ-Akademie
Gesellschaft – Bündnis Stärkung der Demokratie
Allgemeine Jugendarbeit – Bewegungskampagne MOVE
Allgemeine Jugendarbeit – Sommercamp 2024
Öffentlichkeitsarbeit – Alsteruferturnier in Hamburg
Termine – Termine – Termine