Der tägliche Blick in den Briefkasten verspricht selten gutes, entweder wartet Arbeit auf mich, oder versprochene Post ist wieder einmal nicht eingetroffen! Ganz anders aber jetzt im Wonnemonat Mai, als mich Sonne, Palmen und Yachten anlachten:
,,Hallo JugendSchach! Viele Grüße aus Miami-Beach (I) von den Deutschen Mädchenmannschaftsmeistern ’88 Ilona Sauer, Anja Ludwig, Beatrix Lorenz, Elke Sautter und Sabine Gerhardt.“
Vielen Dank, das hab‘ ich gern gelesen! Für solche nette Post ist in meinem Briefkasten immer Platz!
Endlich auch mehrere Leserbriefe, die sich kritisch mit dem JugendSchach (JS) auseinander-setzen.
Hart mit JS geht Christoph Reining aus Bochum ins Gericht, unter anderem schreibt er:
,,JS spricht die Jugend noch nicht an, JS hat noch kein unverkennbares Profil gewonnen!“ Hauptsächlich kritisiert er die Kombinationsseite, die zwar eine ,,an sich willkommene Sache ist“ aber die Lösung im gleichen Heft ein ,,Unding“ und ,,flotter“ muß sie sein, mit unterschiedlich schweren Aufgaben, die themenbezogen sein sollten. Diese Kritik steht in mehreren Leserbriefen und wir geloben Abhilfe schon ab der nächsten Ausgabe!
Christoph Reining schreibt weiter: ,,Die schwerwiegendste Kritik ergibt sich zu den Partiekommentierungen. Einige wie Dirk Henning und Markus Schäfer machen das sehr gut, Matthias Wahls ist nach dem Motto ‚Für jede Spielstärke etwas‘ gern zu akzeptieren, aber einige Jungstars kommentieren (ihre) Partien nach dem Muster egozentrischer Schachmuffel, denen nur daran liegt, ihr kleines Licht ins Fenster zu stellen. „Hat er recht? Immerhin endet er mit dem hoffnungsvollen Satz: ,,JS könnte was werden!“
Alf Dannenberger vom SC Mosbach 1931 schließt mit folgender Forderung: ,,Ziel, allen Jugendspielern eine Chance geben, im JS den Bereich zu finden, der sie speziell anspricht, sonst besteht die Gefahr, daß JS nur bestellt wird, weil es eine preisgünstige Alternative darstellt.“
ln die gleiche Kerbe haut auch Michael Hermann (Mädchenreferent von Württemberg), der allerdings feststellte, ,,daß die Mischung im JS 4/89 stimmte!“
Eigentlich war und ist das auch unser Ziel, für jeden etwas passendes zu bringen. Wir haben es aber anscheinend noch nicht ganz geschafft, den Jüngeren und Anfängern im Schach den richtigen Inhalt zu bieten, wobei Horst Suckau, Hamburger Schulschachlehrer, schreibt, ,,und ich weiß, daß bei einigen Schülern schachbegeisterte Väter, Brüder, Großväter etc. mit den Kindern die Zeitschrift gemeinsam verarbeiten.“
Diese Forderung erhebt übrigens auch der Altensteiger Schachlehrer Josef Beutelhoff an die Jugendleiter und Vereinstrainer, JS im Training mit einzubeziehen, die Jugendlichen im Training auch an schwerere Partien, Aufgabenstellungen heranzuführen, dann kann jeder von JS profitieren!
Und was hält nun eigentlich der Jugendliche Leser selbst von JS? G.Setzer aus Württemberg schreibt: ,,JS ist eine tolle Idee! Besonders die selbst kommentierten Partien der Jugendlichen müssen einfach gefallen. Das zu hohe Niveau, das kritisiert wurde, kann ich nicht nachvoll-ziehen! Ich glaube, jüngere oder schwächere Spieler können viel besser aus solchen Partien lernen, wie aus fast perfekten Großmeisterpartien, und wenn sie ihr Trainer dazu anleitet, sehe ich keine Probleme. Zu kritisieren gibt es eigentlich recht wenig, aber könnte nicht der Umfang dieses Heftchens erweitert werden und noch mehr Partien oder Personen vorgestellt werden ?…,,
Bitte schreibt weiter an JugendSchach, vor allem auch aus dem Bereich der Jugendlichen, noch ist die Zeitung ja am Werden, und die Leserbriefe helfen mit, JS zu verbessern.
Und wie geht es weiter? JS macht erst mal eine Sommerpause, das nächste Heft erscheint Mitte August nach den deutschen Einzelmeisterschaften.
Schöne Sommerferien, aus denen JugendSchach hoffentlich viele Turnierberichte zugeschickt bekommt, wünsche ich allen Lesern
Ihr / Euer Redakteur, 1. Vorsitzender der DSJ
Jörg Schulz
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