JugendSchach Ausgabe 04/1989

Wo bleiben denn die Leserbriefe, die ich im letzten Heft erbeten hatte?
Ich möchte gerne einen Rücklauf darüber haben, wie gut oder schlecht JugendSchach bei Ihnen, den Lesern, ankommt? Was zu ändern ist, was bleiben soll.
Hat zum Beispiel Hartmut Täufer vom TSV 1883 Allenberg recht, wenn er schreibt, daß JugendSchach grundsätzlich zu schwer ist und sich nur an die Jugendlichen wendet, die eigentlich schon schachlich zu dem Erwachsenenbereich zu zählen sind, für die Jüngsten in den Vereinen aber nicht’s bringt?
Das Trainingsprogramm, so schreibt Hartmut Täufer, lockt keinen der Schachschüler hinter dem Ofen hervor! Stimmt das?
Als Anregung dazu: Das Trainingsmaterial läßt sich gut nutzen, wenn der Trainer, Schachlehrer, es mit der Gruppe zusammen durchgeht, denn JugendSchach will nicht nur für das eigene Studium der Leser etwas bieten, sondern auch den Trainern, denen es oft auch am Material mangelt!
Und gleichzeitig soll JugendSchach auch eine Art ,,Leistungsschau“ des bundesdeutschen Jugendschachs sein, denn die Spielstärke vieler Jugendlichen läßt sich sehen, und sie soll den übrigen Jugendlichen ein Ansporn sein: gutes Schach wird nicht nur von Erwachsenen, GM und IM gespielt!

Eingehen möchte ich noch auf einen ganz anderen Brief, den ich von Ernst Moser von der SG Niederelbe (Niedersachsen) bekam. Ernst Moser stellte darin enttäuscht fest, daß die nominierten Vereine für das Grüne Band nur aus Großstädten kamen (Berlin, Karlsruhe, Dortmund). Er fragt, ob denn eigentlich das Schach auf dem weiten Land vergessen, übergangen werde?
Zum einen muß ich dazu sagen, daß die Bewerbungen tatsächlich zum größten Teil aus den größeren Ballungsgebieten kamen, und zum anderen muß ich zugeben, daß tatsächlich die Arbeitsmöglichkeiten in Gebieten mit mehreren Schulen, mit Vereinen, deren Mitglieder am Ort studieren, die Ausbildung absolvieren können, besser sind, es dort mehr Möglichkeiten zur Jugendarbeit gibt!
Aber, und das muß festgehalten werden, die Deutsche Schachjugend und somit auch Jugend-Schach weiß von der guten Arbeit auch in den bevölkerungsschwachen Gebieten in Deutsch-land und schätzt diese Arbeit, denn sie ist genauso wichtig. Viele der großen Talente und späteren Meister fingen in kleinen Vereinen ihre Schachlaufbahn an.
Übrigens die Wettbewerbsbedingungen zum Grünen Band standen im JugendSchach und in allen Schachzeitungen, so konnte sich jeder bewerben. Wir werden aber auf jeden Fall in den nächsten Ausgaben auch auf Schachangebote kleinerer Vereine eingehen!

Letzte erfreuliche Meldung: Matthias Wahls wurde Anfang Mai von der FIDE auf einer Tagung ln Warschau zum Großmeister ernannt! Damit ist er der Jüngste GM in Deutschland. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute wünscht noch einmal

Ihr / Euer Redakteur, 1. Vorsitzender der DSJ

Jörg Schulz

Aktuelles

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Terminkalender
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Schachserien

Training für die Meister von morgen: Fünfter Teil – Keine Angst vor dem Läufertausch
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Kombi-Ecke