Gerade erleben wir wieder einmal das Schach der zwei Gesichter. Zum einen haben wir den Kampf um die Weltmeisterschaftskrone, die uns alle in den Bann ziehen wird und die eine große Medienaufmerksamkeit erfährt. Schach ist wieder in aller Munde. Ob Morgenmagazin, Sportschau, oder die vielen Printmedien, es wird über die WM berichtet. Dank Magnus Carlsen, der viel, sehr viel für den steigenden Bekanntheitsgrad des Schachsportes getan hat. Daher muss man ihm eigentlich die Daumen drücken, damit er diese Arbeit fortsetzen kann, auch wenn man vielleicht eher auf Seiten seines Herausforderers Jan Nepomnjaschtschi steht und findet, dass eine wechselnde Besetzung des Throns auch reizvoll ist. Aber Schach braucht Magnus Carlsen noch.
Diese große Aufmerksamkeit, die Schach gerade genießt, bringt die Menschen in die Vereine, hört man immer wieder.
Nur gerade in dieser Zeit fährt der Schachsport wieder komplett runter. In vielen Regionen wird der Ligabetrieb unterbrochen, viele Vereine kommen in ihre Spiellokale nicht mehr rein, so dass sie wieder gezwungen sind online auf sich aufmerksam zu machen. Auch die Deutsche Schachjugend musste wie in 2020 die in der letzten Woche des Jahres angesetzten Deutschen Vereinsmeisterschaften in allen Altersklassen auf das Jahr 2022 verschieben. Mit allen Ausrichtern ist man im Gespräch sie möglichst bis Mai gespielt zu bekommen. Die DSJ wird zwar auch in der Meisterschaftswoche ein Onlineersatzprogramm auf die Beine stellen. Doch ein echter Ersatz ist online eben nicht für das direkte Duell Mensch gegen Mensch am Brett, das zwischen den beiden Personen liegt, man im direkten Blickkontakt ist, die Nervosität des Gegenüber spürt und seine eigene zu unterdrücken versucht. Onlineschach und Präsenzschach sind zwei verschiedene Spiele, das eine kann man nicht durch das andere ersetzen. Vielmehr ist das Onlineschach eine wunderbare Ergänzung zum Präsenzschach.
Bleibt zu hoffen, dass die Vernunft über die Menschen kommt, sich alle vorsichtig und der Coronaherausforderung gegenüber angemessen verhalten, sich impfen lassen, damit wir schnell wieder in das aktive Schachleben zurückkehren können und das möglichst weit vor dem Sommer. Dann können wir erneut alle Vorteile des Schachspiels ausleben. Zum Beispiel den Vorteil, dass im Schach alle Menschen mit einander spielen können, da es keine Barrieren im Schach gibt. Darauf macht auch der Artikel über die Weltmeisterschaften für Menschen mit Beeinträchtigungen in dieser Ausgabe aufmerksam.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern gerade in diesen Zeiten eine besinnliche Adventszeit und ein ruhiges besinnliches Weihnachtsfest. Das haben wir uns verdient! Und bleiben sie alle gesund!
Ihr/Euer
Jörg Schulz
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