Liebe Leserschaft,
diesmal gibt es einige Erlebnisse von mir zum Älterwerden. Wenn man wie ich sein Leben lang mit und für Kinder und Jugendliche arbeitet, so hat man nicht den Eindruck älter zu werden. Die Arbeit mit dieser Zielgruppe hält jung, so heißt es.
Dass dies eventuell trotzdem an Grenzen stößt, erlebte ich mittels eines einschneidenden Ereignisses eines Tages auf der Fahrt ins Büro. In einer vollen U-Bahn ergatterte ich einen sicheren Stehplatz und wurde plötzlich von einer sitzenden jungen Frau angesprochen. Sie erhob sich und sprach: „Möchten Sie sitzen?“ Das wars! Ich war in einem Alter angekommen, in dem einem in öffentlichen Verkehrsmitteln von jungen Leuten ein Sitzplatz angeboten wird. Oh je! Und ich nahm an!
Dass man altert, wird einem auch bewusst, wenn auf deutschen Meisterschaften erwachsene Personen an einen herantreten und einem stolz ihre Kinder vorstellen. Einst hatte ich die heutigen Erwachsenen als Jugendliche bei deutschen Meisterschaften, Europa- oder Weltmeisterschaften betreut, und nun sind deren Kinder Teilnehmende an deutschen Meisterschaften und ich organisiere nun für sie die Veranstaltungen.
Ein anderes Schachbeispiel: Kürzlich erhielt ich vom Verlag eine Mail mit der Nachricht, ob ich denn auch bemerkt hätte, dass die Zeitung JugendSchach seit 35 Jahren existiert. War mir natürlich nicht bewusst! Doch jetzt kam die Erinnerung zurück. Es war im Sommer 1988 als mich der Chef vom Schach-Echo Verlag ansprach mit der Idee eine Zeitung nur zum Thema Jugendschach herausbringen zu wollen. Nach einigen Gesprächen wurde aus der Idee eine neue Schachzeitung in Deutschland, JugendSchach. Im November und Dezember 1988 kamen die ersten Nullnummern heraus und ab Januar 1989 erschien JugendSchach regelmäßig. Damals noch im DIN A5 – Format. Redakteur damals wie heute der Hamburger Junge Jörg Schulz. Damals war ich 31 Jahre alt und saß an meiner Doktorarbeit der Geschichtswissenschaften, war DSJ-Vorsitzender, und wir nahmen erste Kontakte zum Schachverband der DDR auf. Jetzt bin ich 66 Jahre alt, wieder in Hamburg zurück, und sitze immer noch Monat für Monat am Rechner, um für die Leser und Leserinnen, ob jung, ob alt, das neue Heft zu erstellen.
Doch der Dank für das regelmäßige Erscheinen dieser dem Kinder- und Jugendschach gewidmeten Schachzeitung, auch wenn sie für Lesende aller Altersgruppen Lehrreiches bietet, gebührt dem JugendSchachVerlag in Dresden, der extra zum Erhalt dieser Zeitung Anfang der neunziger Jahre gegründet wurde, nachdem der Schach-Echo Verlag seine Arbeit eingestellt hatte.
Der Dank gebührt auch den vielen, tollen Autoren, die Jahr für Jahr und zumeist über einen langen Zeitraum die Lehrserien verfassen. Denen danke ich besonders, denn ihre Serien sind das Markenzeichen von JugendSchach geworden. Stand am Anfang der Zeitung hauptsächlich noch eine Berichterstattung von Jugendturnieren im Mittelpunkt, sind dies schon seit vielen, vielen Jahren die Lehrserien, die eben für alle Altersgruppen hilfreich sind. Und so wird die Zeitung nicht nur in den Jugendgruppen der Vereine und Schulen gelesen und zum Training genutzt, sie liegt unterdessen auch in vielen Briefkästen von gestandenen Schachspielern und Schachspielerinnen, die vielleicht als Jugendliche begonnen haben JugendSchach zu lesen, und immer noch dabeigeblieben sind.
In diesem Sinne hoffe ich, dass JugendSchach noch viele Jahre erleben wird, ob mit mir oder ohne mich, dass viele Leser und Leserinnen der Zeitung treu bleiben und immer wieder neue hinzukommen.
Ich wünsche allen weiterhin viel Freude an der Zeitung JugendSchach und viel Spaß und viel Erfolg mit und beim Schach!
Bleibt gesund und zuversichtlich!
Ihr / Euer Jörg Schulz
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